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Therapie

Vertrauen, Verantwortung, Verbundenheit – was hinter unseren Reittherapie-Stunden steckt

Veröffentlicht am 02. August 2025 • 7 Min. Lesezeit

Zuletzt aktualisiert: 4. Oktober 2025

Ein Kind führt ein Pony an der Hand im Kreis - Reittherapie in Renningen
Jede Reittherapie-Einheit beginnt bei uns mit einem ganz bewussten Ankommen – für das Kind, das Pony und auch für mich. Denn Reittherapie ist keine Reitstunde im klassischen Sinne. Es geht nicht darum, möglichst schnell aufs Pferd zu steigen, sondern darum, eine echte Beziehung aufzubauen und über diese Beziehung zu wachsen.
Bevor die Stunde losgeht, überlege ich mir genau: Was braucht dieses Kind heute? Welche Ziele setzen wir gemeinsam – und wie kann ich sie über den Kontakt zum Pony erreichen? Manchmal ist eine entspannte Führübung das Richtige. Ein anderes Mal geht es vielleicht darum, innere Spannungen rauszulassen, Vertrauen zu stärken oder Ängste zu überwinden.

Wichtig ist:

  • Ich passe die Stunde immer dem Kind und seiner aktuellen Befindlichkeit an
  • Materialien wie Pylonen, kleine Parcours oder Bälle werden je nach Plan vorbereitet
  • Das Pony steht bereit – nicht eingesperrt in der Box, sondern draußen, sichtbar und vom Kind ansprechbar

So beginnt die Begegnung schon vor der eigentlichen Aktivität. Das Kind sieht: Hier kann ich entscheiden. Hier bin ich nicht ohnmächtig.

Wir sind immer an der Seite der Kinder. Beim Putzen bleiben wir auf derselben Seite wie das Kind, damit kein Stress oder Unsicherheit entsteht. Jedes Kind wird langsam und einfühlsam angeleitet – sei es beim Führen, bei Vertrauensübungen oder dem Anbinden des Ponys mit einem echten Knoten (der übrigens oft ganz nebenbei gelernt wird).

Auch wichtige Grundlagen werden ganz selbstverständlich mitvermittelt:

  • Wo laufen wir beim Pferd? (z.B. im Uhrzeigersinn im Innenkreis)
  • Wie spricht man mit dem Tier? (Ruhig, respektvoll, nicht dominant)
  • Warum ist es wichtig, nicht unter dem Pferd durchzugehen? (Das Pony könnte erschrecken)

Diese kleinen Details schaffen Sicherheit und stärken gleichzeitig das Selbstbewusstsein der Kinder. Sie erleben: Ich kann etwas richtig machen. Ich bin kompetent.

Ich sage oft: "Reittherapie ist auch mal: nicht reiten." Manchmal ist genau das nötig. Dann wird gestriegelt, geführt, erzählt oder einfach nur das Pferd beobachtet. Es geht darum, was das Kind in dem Moment braucht.

Dazu gehört auch, Erwartungen zu besprechen. Manche Kinder wollen gleich galoppieren – andere trauen sich kaum zu sprechen. Wir nehmen uns Zeit für alles:

  • körperliche Besonderheiten
  • Medikamente, die Reaktionszeiten beeinflussen
  • Ängste vor Tieren oder bestimmte Vorerfahrungen
  • den Wunsch der Eltern nach Veränderung

Die Eltern sind bei uns übrigens stille Teilnehmende. Sie sind da, hören zu, sind präsent – aber der Fokus liegt auf dem Kind und seiner Beziehung zum Pony.

Am Ende jeder Einheit besprechen wir gemeinsam, was gut war – und ob es noch weitere Therapieziele gibt. Fragen wie: - "Was hat heute geholfen?" - "Was möchten wir noch erreichen?"

helfen uns dabei, jede Stunde sinnvoll weiterzuentwickeln.

Und klar: Es gibt auch organisatorische Dinge wie Datenschutz, medizinische Infos und Kostenregelung – aber das alles besprechen wir ganz in Ruhe beim Erstgespräch, wenn der Druck weg ist.

Reittherapie ist für mich keine Methode, sondern eine Haltung. Ein Weg, Kindern auf Augenhöhe zu begegnen, ihnen Raum zu geben – und ihnen mit einem Pony an der Seite zu zeigen: Du bist wertvoll, du bist stark, und du darfst wachsen.

Kontakt Kontakt & weitere Informationen

Wenn du Fragen hast oder überlegst, ob Reittherapie für dein Kind das Richtige sein könnte, melde dich gerne bei mir. Ich freue mich auf ein Kennenlernen – bei Sonnenschein oder Regen.
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